Die Debatte um die geplante Magnetschwebebahn in Nürnberg hat mit der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie neuen Schwung erhalten. Während das Projekt technisch machbar ist, bleibt der verkehrliche Nutzen fraglich. Zudem sorgt die Finanzierung für Unsicherheit. Die politischen Lager sind gespalten, und die Diskussionen im Rathaus nehmen an Intensität zu.
Ergebnisse der Machbarkeitsstudie
Die Studie untersucht eine vier Kilometer lange Strecke zwischen der Bauernfeindstraße, dem Messegelände und dem Klinikum Süd. Technisch sei die Umsetzung des Transportsystems Bögl (TSB) möglich, und die Baukosten von 71,1 Millionen Euro lägen nur knapp über denen einer Straßenbahnverlängerung (68,1 Millionen Euro). Betrieblich wäre die Magnetschwebebahn günstiger, da sie automatisiert und verschleißarm ist. Allerdings würde der Umstieg von Straßenbahn auf Magnetschwebebahn täglich rund 1.100 Passagiere kosten – ein Drittel des potenziellen Fahrgastaufkommens.
Die Finanzierung bleibt ungeklärt. Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen sind offen, was das Projekt weiter verzögert.
Reaktionen der Parteien
CSU: Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Marcus König befürworten die Magnetschwebebahn als innovatives Leuchtturmprojekt. Sie sehen darin eine Chance, Nürnberg als Technologiestandort zu stärken und neue Mobilitätslösungen zu erproben.
SPD: Die SPD zeigt sich skeptisch und kritisiert den geringen verkehrlichen Nutzen sowie die unklare Finanzierung. Sie fordert Transparenz und eine Priorisierung der Straßenbahnverlängerung, um Verzögerungen bei der Verkehrswende zu vermeiden.
Grüne: Die Grünen lehnen das Projekt ab. Sie argumentieren, dass eine Magnetschwebebahn auf kurzen Strecken ineffizient sei und den ÖPNV durch zusätzliche Umstiege unattraktiver mache. Zudem sehen sie ein hohes finanzielles Risiko.
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