In Nürnberg wird derzeit hitzig über ein zukunftsweisendes Verkehrsprojekt debattiert: den Bau einer Magnetschwebebahn vom neuen Uni-Campus über die Messe bis zum Klinikum Süd. In der aktuellen Podcastfolge von The Nürnberg Times treffen sich Stadtrat Daniel Frank (CSU) und SPD-Stadtrat Nasser Ahmed zum offenen Austausch – und zum Schlagabtausch.
Die CSU sieht in der Magnetbahn ein industriepolitisches Leuchtturmprojekt, das Nürnberg erneut Mobilitätsgeschichte schreiben lassen könnte – wie schon mit der ersten deutschen Eisenbahn vor 200 Jahren oder der fahrerlosen U-Bahn. Für die Christsozialen steht fest: Die Bahn könnte nicht nur umweltfreundlicher und günstiger im Betrieb sein, sondern auch ein weltweites Aushängeschild für die Region.
Doch Nasser Ahmed von der SPD mahnt zur Vorsicht: Zwar sei die Technologie vielversprechend, doch die aktuell vorgesehene Strecke sei "der falsche Ort". Eine Machbarkeitsstudie, von der Stadt in Auftrag gegeben, zeige: Durch notwendiges Umsteigen würden bis zu ein Drittel der Fahrgäste auf der geplanten Route verloren gehen – ein herber Rückschritt für die Menschen in Langwasser, die auf eine verbesserte Anbindung hoffen. Auch die Förderfähigkeit des Projekts ist bislang gesetzlich nicht abgesichert.
Beide Seiten eint der Wille, Nürnberg voranzubringen – doch während die CSU aufs Tempo drückt, fordert die SPD, die Weichen sorgfältiger zu stellen. Klar ist: Die Entscheidung für oder gegen die Magnetbahn wird weit über die Stadtgrenzen hinaus Signalwirkung entfalten.
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